Gibt es einen Zusammenhang zwischen Stress und Leistungsfähigkeit?
Dazu klären wir erstmal beide Begriffe:
Stress = Der Vater der modernen Stressforschung, Hans Selye, beschrieb Stress damals als eine Anpassungsreaktion des Körpers auf äußere Belastungen. Nach seinen Erkenntnissen fährt unser Körper bestimmte Reaktionsmuster ab, bei bedrohlichen Situationen.
Zu diesen gehörte vor langer langer Zeit eher die Begegnung mit einem Säbelzahntiger, als – so wie heute – der Zeitdruck ein Projekt in der Arbeit rechtzeitig zu beenden.
Stress entsteht jedoch hauptsächlich nicht aufgrund einer Situation, sonder daraus wie Du sie bewertest. Das bedeutet, dass Du in Deinem Kopf feststellst, ob die Situation in der Du Dich befindest bedeutsam für Dich ist und welche Ressourcen Dir zur Verfügung stehen, um sie zu bewältigen.
Kommst Du zu dem Schluss, dass eine Situation bedrohlich ist, dann wird Dein Körper und Dein Geist auf Leistungsbereitschaft hochgefahren.
Leistungsfähigkeit = Sie beschreibt die persönlichen Ressourcen (Fertig- und Fähigkeiten) eines Menschen, die er bei der Bewältigung einer Aufgabe einbringen kann.
Das was Stress und Leistungsfähigkeit zusammenbringt ist die Art des Stresses: Hypostress (Stress durch Unterforderung), Eustress (Positiver Stress) und Distress (Stress durch Überforderung).
Wie? Stress ist nicht immer schlecht?
Nein!
Stress ist nicht automatisch negativ – er ist quasi lebenswichtig. Herausfordernde Situationen lassen Dich wachsen. Im Alltag verwenden wir das Wort meist negativ, dabei kommt es auf die Stressart an.
Aber zurück zur Leistungsfähigkeit – die Art des Stressempfinden hat tatsächlich Einfluss:
Hypostress: Du hast im Alltag keine Herausforderungen zu meistern – es stellt sich Langweile ein. Da es nichts zu leisten gibt, ist das Leistungsniveau sehr niedrig.
Eustress: Die Situation in der Du Dich befindest stellt eine Herausforderung dar, aber Du gehst davon aus, dass Du sie Dank Deiner zur Verfügung stehenden Ressourcen bewältigen kannst. Dies kann eine hohe Leistungsfähigkeit bewirken – geistig als auch körperlich!
Distress: Sind die Anforderungen an Dich extrem hoch und stehst Du langfristig unter enormer Anspannung, kann die Leistungsfähigkeit sinken, vor allem wenn Du selbst die Situation als nicht bewältigbar einstufst. Dies kann zum Beispiel zu Erschöpfung oder Konzentrationsmangel führen.
Für hohe Leistungsfähigkeit gilt es also vor meisterbaren Herausforderungen nicht zurückzuschrecken und ein richtiges Maß an Stress zu finden.
Was denkst Du darüber? Melde Dich gern bei mir. Ich bin gespannt!